Unser WeingutsMagazin
Spannende Infos zu uns unserer Arbeit.
“Echtes bio” geht mit seinen Anforderungen deutlich über den sogenannten “integrierten”, “umweltschonenden” oder “naturnahen” Anbau hinaus. Denn nur beim kontrolliert biologischen Anbau wird konsequent und ohne Ausnahmen auch in schwierigen Situationen auf die Verwendung von synthetischer Agrochemie verzichtet. Idealerweise wird die Arbeit durch einen der strengen Bio-Anbauverbände zertifiziert. Eigene Ansprüche, die auch darüber noch hinaus gehen, sind zwar gesetzlich nicht gefordert. Aber genau davon leben die Freiräume der Natur. Eine solche Arbeitsphilosophie hebt sich damit deutlich von den weit verbreiteten Lippenbekenntnisse in Sachen “Nachhaltigkeit” ab.
Unsere Weinberge, Felder und all unsere Erzeugnisse werden nach den Anforderungen unseres Anbauverbandes “Bioland” kontrolliert. Wir wissen, wo die Trauben für unsere Weine herkommen, was sie erlebt haben, und wie sie gepflegt wurden. Dafür stehen wir. Ohne Wenn und Aber.
Das heißt: 3 m² Lebensraum für eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten, die in der konventionellen Landwirtschaft keinen Platz finden. Biologische Weinbergspflege ist eine Herzensangelegenheit. Die natürliche Veredelung zu hochwertigen Weinen unsere Passion.
Über die biologische Pflege unserer Weinberge hinaus schaffen wir Lebens- und Rückzugsräume für viele Pflanzen und Tiere:
Wir bewirtschaften extensive Streuobstwiesen, wir haben verschiedene Biotope angelegt (Feuchtbiotope, Totholzhecken- und Haufen, Trockenmauern Blühstreifen). Auf unseren Hofgrundstück mähen wir traditionell mit dem Mähbalken. Wir schützen heimische Vögel durch ganzjährige Fütterung und Nistplätze. Wir setzen uns ein für eine Natur ohne Jagd.
Biologische Weinbergspflege heißt für uns vor allem, dass alle mehr Platz haben dürfen: unsere Reben, Wildkräuter und Wildtiere. Wie wir Menschen auch, braucht das vielfältige Leben der Natur Raum, um sich entfalten zu können. Da geht es den Reben wie den Hühnern. Sie bleiben gesünder, wenn sie Platz und Auslauf haben, anstatt mit anderen ihrer Art dicht gedrängt zusammen zu leben. Wildnis erscheint uns Menschen oft unordentlich und ungepflegt, dabei hat sie sehr präzise Ordnung, die wir nur manchmal nicht überblicken können.
In unseren Weinbergen geht es nicht nur um die Reben, sondern um den Raum der Natur und den Boden, der das Kapital jeder Ernte und unserer Zukunft ist. Das Mikrobiom der Böden, die vielfältigen Wurzelsysteme der verschiedenen Kräuter, die vielen Kleinstlebewesen, leisten einen unersetzlichen Dienst für die Gesundheit unserer Böden, unserer Lebensmittel und sind damit auch die Basis für hochwertige Weine.
Der größere Abstand der Zeilen und der einzelnen Reben in unseren Weingärten bedeutet zwar, dass dort weniger Reben wachsen und die Ernte entsprechend kleiner ausfällt. Er ist für uns aber auch essentielle Bedingung für die langfristige Gesundheit der Landschaft, die uns zur Pflege anvertraut wurde.
Klar ist: Wenn man Raum für mehr Natur schafft, sollte dieser Raum auch behutsam gepflegt werden. Deshalb sind synthetische Dünge- und Pflanzenschutzmittel wie sie in der Landwirtschaft – und insbesondere im Weinbau – leider noch die Regel sind, in unseren Weingärten tabu. Bei uns werden weder Wildkräuter mit Herbiziden, noch Insekten mit Insektiziden bekämpft. Denn dann wäre es vorbei mit der lebendigen Vielfalt des Lebens.
Weil Weinreben naturgemäß sehr empfindlich gegenüber Pilzkrankheiten sind, bringen wir in der Sommersaison in regelmäßigen Abständen organische Pflanzenschutz- und Stärkungsmittel aus. Damit ist es aber nicht nicht getan: Neben der biologischen Bodenpflege sorgt die ganzjährige konzentrierte Arbeit an den Reben, d.h. ein behutsamer Rebschnitt, das vorsichtige Anbinden der Reben, die Durchlüftung des Laubes u.v.a., dass wir im Herbst gesunde, süße Trauben ernten können.