Ein wahrer Baumeister ist der Grimbart: Bis zu 30 Meter Durchmesser kann sein Bau mit unterirdischem Höhlensystem haben. Dabei ist er nicht nur ein fleißer Buddler. Er ist auch ein geübter Statiker, plant beim Bau Luftzufuhrleitungen wie auch Notein- und Ausgänge ein, und weiß sich auch im kalten Winter zu helfen: Mit allerlei organischem Material bettet er das Zentrum seines heimeligen Zuhauses aus, damit der Komposteffekt für eine wohlige Wärme sorgt. Der Bau eines Dachses kann ein solches Meisterwerk sein, dass er über Generationen weitergegeben wird. Man weiß sogar von Dachsbauen, die über 100 Jahre genutzt werden!
Dachs und Fuchs – eine schicksalsreiche Verbindung
Auch wenn er dem Menschen gegenüber sehr scheu ist, gründen Dachsfamilien mitunter auch mal eine Wohngemeinschaft mit Füchsen. Leider ist ihm diese Nähe zum Fuchs in der Vergangenheit zum schlimmen Verhängnis geworden: In den 70er Jahren wurden allerlei Fuchsbauten samt ihrer Bewohner vergast – womit natürlich neben den Füchsen auch die Grimbärte ums Leben gekommen sind.
Abgesehen von den Eingriffen des Menschen funktioniert die Gemeinschaft zwischen Füchsen und Dachsen wunderbar. Auf jeden Fall passt der Dachs gut in die Gänge eines Fuchsbaues – und umgekehrt. Die beiden haben nämlich ungefähr dieselbe Körpergröße. Ansonsten unterscheidet Fuchs und Dachs doch so einiges: Der Dachs ist nämlich zoologisch betrachtet ein Marder – der größte unserer heimischen Natur. Sein Fell ist grau, ansonsten wechseln sich schwarz und weiß kontrastreich ab. Besonders malerisch ist die markante Maske, an der man den Dachs so gut erkennen kann – wenn man ihn denn einmal zu Gesicht bekommt.
Eine Heimat für Dachse
Wie auch der Fuchs dürfen Dachse in Deutschland gejagt werden. Mehr als 50.000 fallen der sinnlosen Spaßjagd zum Opfer. Und nicht nur das: Häufig wird er Opfer gemeiner Fallen, weil es selbst für Jäger schwierig ist, den nachaktiven Grimbart vor das Fadenkreuz zu bekommen. In den Fallen ziehen sich Dachse schwere Verletzungen zu und sterben oft einen sehr qualvollen Tod.
Um so wichtiger ist es, dem Dachs ein Stück Heimat zu gewähren, in der er leben darf. Dafür braucht er unbedingt schöne Busch- und Heckenstrukturen, abwechslungsreiche Waldränder und eine nicht all zu “aufgeräumte” Landschaft, wo er in Ruhe Obst, Samen, Insekten, Wurzeln und Knollen aufstöbern kann.