Ab Mitte Juni bis Anfang August sind wir ständig unterwegs in den Weingärten. Denn die Reben sind bei ihrem Wachstum nicht zu bremsen. In einer Saison könnte ein Trieb bis zu 10 Meter weit wachsen. Das verwundert auch nicht: Die Rebe ist ja ursprünglich eine Lianenpflanze, die sich in den Urwäldern ihren Weg über Baumwipfel hinweg gebahnt hat.
Dieses paradiesische Wachstum lenken und sortieren wir per Hand, damit die Trauben am rechten Platz sind und bei Wind die wertvollen Triebe nicht abbrechen. “Heften” heißt das in der Winzersprache. Das machen wir im Laufe des Wachsstums 2 bis 3 Mal pro Weinberg – bis alle Triebe am oberen Draht angekommen sind. Das schöne ist: Mit ihren Ranken arbeitet die Rebe fleißig mit, eine tropisch-grüne Wand aus Blättern und Beeren entlang der Drähte, die wir ihr zum Klettern anbieten, zu bauen.
Nach der Hitzewelle, die für Anfang Juli angekündigt ist, kümmern wir uns ausführlich um die Trauben, deren Beeren immer dicker werden: Damit alle auch genügend Sonne abbekommen, werden um die Trauben herum einige Blätter herausgenommen – damit sie mit extra viel Licht, Luft und Liebe verwöhnt werden können!
Das fördert die Reife und schützt vor Krankheiten.
Mit genügend Regen und Sonnenschein können wir den Beeren zusehen, wie sie immer dicker werden – und die roten im Spätsommer allmählich anfangen, sich zu verfärben. Aber bis dahin ist noch einiges zu tun!