Unser WeingutsMagazin
Spannende Infos zu uns unserer Arbeit.
Peter Gänz, Diplom-Oenologe und Kellermeister in unserem Weinkeller, erklärt es:
“Zuerst einmal muss man wissen, dass ein Großteil der Weine und Säfte, die man kaufen kann, nicht vegan bzw. noch nicht einmal vegetarisch sind. Das heißt, es werden bei ihrer Herstellung tierische Produkte verwendet. Beim Wein ist das meist Gelatine, aber auch Eiklar, Kasein (Milcheiweiß) und manchmal auch Hausenblase (getrocknete Schwimmblase einer Störart) werden eingesetzt, um die Weine gefällig zu machen, d.h. zu schönen. Denn mithilfe dieser Mittel werden beispielsweise unschöne Schwebeteilchen oder Bitterstoffe im Saft und Wein entfernt.
“Ja, auf jeden Fall. Aber dafür gibt es eine wichtige Voraussetzung: Nur wenn die Trauben und der frische Traubensaft ganz schonend behandelt werden, entstehen erst gar nicht so viele trübende Schwebeteilchen – die dann z.B. nicht mit Gelatine und Eiklar gebunden und entfernt werden müssen. Wir achten daher bei unserer Arbeit ganz penibel darauf, dass die Trauben und die Maische auf ihrem Weg in die Weinfässer nicht unnötigt gequetscht und gepumpt werden. Denn je mehr man die Trauben drückt und quetscht und und pumpt und bewegt, desto mehr trübende Schwebeteilchen und Bitterstoffe kommen zum Vorschein. Da wir das vermeiden, brauchen wir auch keine Gelatine o.ä.”
Diese Idee ist für uns nichts Neues. Wein sollte ein ehrliches, authentisches Naturprodukt sein und bleiben – und es ist unser Anliegen, dass diese Authentizität bei jedem Schritt unserer Arbeit erhalten und gepflegt wird. Dazu gehört für uns, dass wir uns auf das Wesentliche konzentrieren: die Traube und unser Umgang mit ihr vom Weinberg bis in die Weinflasche. Bei dieser Entwicklung möchten wir so wenig wie möglich störend eingreifen. Ein Einsatz von Schönungsmitteln wie Gelatine mag zwar bequem sein, geht aber unserer Vorstellung eines „Reinheitsgebotes“ für Wein vorbei. Darüber hinaus bedeutet Verzicht auf tierische Stoffe auch Ehrlichkeit und Transparenz gegenüber dem Verbraucher und uns als Winzer. Wer Wein trinken möchte, geht auch davon aus, dass er „reinen Wein“ bekommt – und nicht, dass bei der Herstellung Stoffe eingesetzt worden sind, mit denen er vielleichts nichts zu tun haben möchte.
“Genau. Selbst wenn man kein Vegetarier/Veganer ist, kann man die handwerkliche Arbeit schätzen, für die vegane Weine stehen!
Die vegane Ernährungsweise hat in unserer Familie ihren festen Platz: Es leben nicht alle Familienmitglieder rein vegan, aber die vegane Küche gehört zu unserem Leben dazu. Gerade auch deshalb, weil uns bewusst ist, dass sich die Ernährung der Zukunft immer weiter von tierischen Produkten entfernen muss – aus ethischer, ökologischer und irgendwann auch aus wirtschaftlicher Sicht. Und wenn wir keine Gelatine & Co. im Wein mögen, ist es mehr als logisch, dass wir solche Weine auch nicht unseren Kunden verkaufen möchten.